Fremdbetreuung vs. Eigenbetreuung von Kindern

Fremdbetreuung vs. Eigenbetreuung von Kindern

Warum wir uns dafür entschieden haben, unsere Kinder die ersten Jahre zuhause zu betreuen:

„Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“

Johann Wolfgang von Goethe

„Habt ihr keine Angst, dass eure Kinder nicht sozial werden, wenn sie keine Kita besuchen?“ Mit dieser und ähnlich kritischen Fragen in Bezug auf den Kita-Besuch sind wir nun schon seit mehreren Jahren immer wieder konfrontiert. Deshalb möchten wir heute unsere Gedanken zu dieser Thematik mit euch teilen.

Die Kita hat sich gesellschaftlich als ein Ort etabliert, an dem Kinder frühe Förderung erfahren und durch den Kontakt mit anderen Kindern Sozialkompetenzen erlernen sollen. Darüber hinaus ermöglicht sie den Eltern, möglichst schnell zurück in ihren Beruf zu gehen. Doch neben dieser Variante, gibt es zweifelsohne noch einige andere wie beispielsweise das eigene Kind die ersten Jahre selbst zu betreuen. 

Mit der Geburt des ersten Kindes wird man als Eltern mit der Entscheidung konfrontiert, wie man sein Kind aufwachsen lassen möchte. Wir hatten bereits vor der Geburt von Solly den großen Traum, um die Welt zu reisen und waren der Überzeugung, dass wir diese Reise auch mit Kleinkind meistern würden. Die Vorstellung, unserem Sohn in so jungen Jahren die Welt zu zeigen, die meiste Zeit des Tages draußen in der Natur zu verbringen und rund um die Uhr als Familie zusammen zu sein, hat sich für uns sehr richtig angefühlt. Als Solly fünf Monate alt war, starteten wir in unser erstes großes Abenteuer. Mit einem 22 Jahre alten Camper ging es einmal quer durch Europa. Dabei erlebten wir, wie Solly laufen lernt, er seine ersten Worte spricht, Kinder aus anderen Kulturen kennenlernt und gefühlt täglich zu einem wilderen und interessierteren kleinen Jungen heranwächst. All diese kleinen und großen Meilensteine der ersten drei Lebensjahre haben wir gemeinsam als Familie erleben dürfen. Wenn wir daran zurückdenken, sind wir mehr als dankbar für die Möglichkeit und haben dementsprechend nie gezweifelt, ob Solly nun in einer Kita besser aufgehoben wäre, als mit seiner Familie auf reisen.

Dennoch werden wir regelmäßig von verschiedenen Seiten gefragt, wieso wir uns gegen eine Kita für Solly entschieden haben. Auf der Hand liegt natürlich, dass aufgrund unseres Lebensstils ein regelmäßiger Kita-Besuch nicht möglich wäre. Doch auch ohne das Reisen würden wir unsere Kinder (wenn möglich) selbst betreuen, wofür wir verschiedene Gründe haben, die wir euch im Folgenden näher darstellen möchten.

Lasst uns hierfür zunächst einmal einen Blick auf die Wissenschaft richten. Aus der Bindungsforschung wissen wir, dass in den ersten drei Lebensjahren die Grundlage für die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung gelegt wird. Wir persönlich haben den Wunsch, unsere Kinder in dieser so prägenden Phase als Eltern zu begleiten und als primäre Beziehungsperson zuverlässig und dauerhaft anwesend zu sein. Kleinkinder gehen ständig in Beziehung mit uns Erwachsenen. Sie suchen Blickkontakt, Bestätigung, Trost und Hilfe bei der Verarbeitung von körperlichen und seelischen Vorgängen. Laut Studien passiert das etwa 100 mal am Tag. Das ist aber vor allem dann möglich, wenn wir als Eltern kontinuierlichen anwesend sind. Ist hier eine gute Basis geschaffen, fangen Kinder mit etwa 2-3 Jahren von selbst an, mehr Interesse an der fremden Welt zu entwickeln - stets aber mit der Möglichkeit sich bei ihren Eltern und nicht fremden Menschen rückzuversichern.

Mit 3-4 Jahren beginnen Kinder meist eigenständig Beziehungen zu anderen Kindern aufzubauen. Das ist auch das Alter, in dem Kinder von einer guten Gruppen-und Fremdbetreuung (z.B. in Form eines Kindergartens) profitieren können. Eine Gruppen- und Fremdbetreuung VOR dem 3.Lebensjahr bringt allerdings aus wissenschaftlicher Sicht einige Schwierigkeiten mit sich. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass beispielsweise der Cortisolspiegel (also das Stresslevel eines Kindes) gerade bei Krippenkindern in den ersten Wochen, im Vergleich zu Kindern die zu Hause betreut werden, um 70-100% erhöht ist. Auch nach 5-6 Monaten ist der Wert des Stresshormons nach wie vor erhöht. Erklärt wird das Ganze mit der emotionalen Überforderung aufgrund der Trennung von ihren Eltern. Kinder empfinden in dem Alter noch kein Zeitgefühl. Das heißt, sie können nicht einschätzen, wie lange sie von ihren Eltern getrennt sein werden. Ein weiterer nicht uninteressanter Aspekt ist die Gruppensituation-und Konstellation, welche Kleinkinder ebenfalls überfordern oder stressen kann. Im Kontakt mit anderen Kindern sind sie weitgehend auf sich selbst gestellt, obwohl sie hierbei durchaus den Rückhalt einer vertrauten Bindungsperson bräuchten. Was viele Eltern also als bereichernd und schön für ihre Kinder empfinden (weil ihr Kind tag täglich mit vielen anderen Kindern spielen kann) ist aus wissenschaftlicher Sicht in den ersten drei Jahren mehr Stress, als Bereicherung. Erst bei 5 bis 6 jährigen Kindern lässt dieser Stressanstieg übrigens sichtbar nach. Inwiefern die Kinder in der Kita zuverlässige Bindungen aufbauen können, hängt natürlich ebenfalls von der Qualität der Kita, der Gruppengröße und den Betreuern, sowie dem Betreuerwechsel zusammen. Laut einer Studie von Fabienne Becker Stoll werden manche Kinder in einer Woche kein einziges Mal direkt von den Betreuern angesprochen, was einen Bindungsaufbau natürlich extrem erschwert. Wobei ich diese Studie keinesfalls verallgemeinern möchte. 

Neben den wissenschaftlichen Aspekten, spielen weitere Punkte eine Rolle bei der Entscheidung, unsere Kinder selbst zu betreuen. Da wir beide selbstständig sind und von zuhause arbeiten können, haben wir das Privileg 24/7 mit unseren Kindern zusammen zu sein. Die viele Familienzeit empfinden wir als extrem wertvoll. Wir können selbstbestimmt und nach unserem Biorhythmus in den Tag starten, ihn frei gestalten und insgesamt mehr im Hier und Jetzt leben. Egal ob die Kinder gerade unsere Nähe brauchen, müde sind, Hunger haben oder mit anderen Kindern spielen wollen– alles kann nach den aktuellen Bedürfnissen gerichtet werden. Durch die 1:1 Betreuung haben wir außerdem die Möglichkeit, ganz individuell auf die Stärken und Interessen unserer Kinder einzugehen. Vor allem in der Zeit, als unsere Kinder ihre Zähne bekommen haben, super schlecht schliefen oder wieder von einem ihrer Entwicklungsschübe überrascht wurden, war es wertvoll ganztägig für die Kinder dasein zu können. Außerdem wäre es für uns undenkbar Solly als sensibles und feinfühliges Kind in einer großen, lauten Gruppe von vielen Kindern zu integrieren. Die Gefahr, dass er dauerhaft überfordert und einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt wäre, wäre enorm groß. Des Weiteren würde er in seinen persönlichen kreativen Prozessen permanent ausgebremst werden. Denn wie viele andere Kinder auch, braucht er seine Zeit, seinen Raum und seine Ruhe, um sich entfalten und als Kind ausleben zu können. 

Die Entscheidung gegen die Fremdbetreuung und für die Selbstbetreuung ist letztlich auch eine Wahl für die bewusste und intensivere Zeit mit den Kindern und zwangsläufig gegen den gesellschaftlich vorgesehenen Weg. Das heißt, wir müssen uns darauf einlassen, volle Verantwortung zu übernehmen und die Kinder permanent in ihrer Entwicklung und ihren Interessen begleiten zu wollen, was sonst ein großer Teil des Tages die Kita, Tagesmütter oder vielleicht der Kindergarten übernehmen würde. Es heißt auch, alltägliche Dinge wie der Haushalt oder der Einkauf finden statt, während bei uns zwei Kinder herumwuseln. Pausen gibt es nur, wenn beide schlafen oder sich selbst beschäftigen. Mit diesem doch recht intensiven Lebensmodell geht natürlich die fehlende Privatsphäre, relativ viel Stress in Form von Unordnung und Dreck, lautem Geschrei und wenig Me-Time einher. Für uns persönlich sind diese 3-5 Jahre auf unser gesamtes Leben betrachtet dennoch ein überschaubarer Zeitraum, in dem wir den Fokus auf unsere Kinder setzen und sie so gut es geht begleiten, bestärken und ihnen bedingungslose Liebe schenken. 

Ohne die Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten, fällt mit der Selbstbetreuung bei vielen auch ein zweites Gehalt weg. Hier können wir gut nachvollziehen, wenn aus finanzieller Sich eine Fremdbetreuung unumgänglich ist. Insbesondere alleinerziehenden Müttern sind hier oftmals die Hände gebunden. Sie bräuchten unserer Meinung nach bessere staatliche Unterstützung, um sich eine längere Elternzeit leisten zu können. Außerdem ist die ganztägige Betreuung zu Hause sicher nicht für jeden Haushalt kompatibel, sodass einige Kinder durchaus davon profitieren, wenn sie fremdbetreut werden. 

Hier wäre unser Tipp für eine Fremdbetreuung: Schaut euch die Betreuung für euer Kind gründlich an. Haltet Rücksprachen mit anderen Eltern und tauscht euch aus. Fordert eine intensive und gründliche Eingewöhnung. Fragt euch selbst, ob die Einrichtung zu euren Werten und eurem Kind gut passt? Der zeitliche Rahmen sollte am Tag nicht ausgereizt werden. Achtet auf einen guten Zeitpunkt für die Eingewöhnung. Findet aktuell der Umzug in ein neues Haus statt, die Eltern stecken in mitten einer Trennung oder die Mama ist wieder schwanger, so können dies alles Faktoren sein, die es einem Kind enorm erschweren können, sich zu lösen. Die individuelle emotionale Situation des Kindes ernst nehmen. Und wie immer gilt: hört auf euer Bauchgefühl. 

Solltet ihr euch jedoch für eine Fremdbetreuung entscheiden, aus Sorge, ihr könntet euren Kindern zuhause nicht genug bieten – versucht euch davon frei zu machen. Gerade in den ersten Jahren sind Kinder glücklich, wenn sie die Menschen um sich herum haben, die sie lieben und das ist in aller Regel die eigene Familie. Ihr könnt sie in euren Alltag integrieren, sie im Haushalt mithelfen lassen und damit gleichzeitig ihre Selbstständigkeit und ihr Selbstbewusstsein stärken. Natürlich bietet eine Fremdbetreuung viel Programm und viele Spielpartner, doch diesem Anspruch müsst ihr nicht gerecht werden. Denn wie aus dem ersten Teil meines Beitrags ersichtlich wird, ist dies nicht unbedingt der Mehrwert, den unsere Kinder brauchen und fordern. Auch im häuslichen Umfeld gibt es für die Kinder genug zu erleben. Ob es ein Spielenachmittag mit Freunden, ein Ausflug oder die wöchentliche Turnstunde ist -  hier seid ihr in der Gestaltung völlig frei. Abgesehen davon dürfen sich Kinder auch mal langweilen, denn erst dann wird ihre Kreativität gefördert.

Abschließend lässt sich sagen, dass wie bei allen Themen, auch hier jede Familie ihren eigenen Weg finden muss und darf. Darüber hinaus können Kinder ab einem bestimmten Alter sicherlich auch von einem Kindergarten-Besuch profitieren. Voraussetzung ist unserer Meinung nach eine gute Eingewöhnung, eine überschaubare Gruppengröße, sodass die Kinder vertraute Bindungen zu den Erziehern aufbauen können, sowie eine gewisse Reife des Kindes. Egal welchen Weg ihr als Familie wählt, schaut, dass ihr immer wieder mit eurem eigenen Bauchgefühl Rücksprache haltet und reflektiert, was sich für euch als Familie aber vor allem für euer Kind stimmig anfühlt.

Abschließend wollen wir noch die Anfangsfrage beantworten, ob wir Angst haben, dass unsere Kinder keine Sozialkompetenzen lernen, wenn wir sie zu Hause betreuen. Nein. Wir sind der Überzeugung, dass Kinder in den ersten Jahren vor allem vom wahren Leben und innerhalb der Kernfamilie lernen. Und wenn wir uns unseren kleinen Wirbelwind anschauen, sind wir überzeugt, dass wir für ihn genau den richtigen Weg gewählt haben.

 

 

 

 

Quellen:

  1. Rainer Böhm (2011): Auswirkungen frühkindlicher Gruppenbetreuung auf die Entwicklung und Gesundheit von Kindern, Sozialpädiatrie aktuell, http://fachportal-bildung-und-seelische-gesundheit.de
  2. Rainer Böhm (2016) Stress – das unterschätzte Problem früher Betreuung, http://fachportal-bildung-und-seelische-gesundheit.de
  3. Gisela Geist (o.a.): Das Wohl der Kleinsten. http://gute-erste-kinderjahre.de
  4. Maria Westen (2021): Kindergartenfreie Kindheit. https://mymaisie.de
Fabienne Becker-Stoll (2016): Sofort abmelden! http://www.zeit.de

10 Kommentare

  • Conny

    Sehr schön geschrieben, du sprichst mir aus dem Herzen.
    Ich selber habe zwei Kinder, welche erst mit drei Jahren bis zwölf Uhr mittags in den Kindergarten gegangen sind. Ich fand es wichtig, meinen Kindern die Welt und das Leben zu zeigen und zu erklären, wollte erleben wie sie laufen und sprechen lernen, ich wollte das Leben mit ihnen erleben.
    Meine Entscheidung für die Selbstbetreuung war jedoch zu diesem Zeitpunkt meistens noch gesellschaftlich die Regel. Schade dass es sich so sehr geändert hat.
    Ich wollte jedoch ganz bewusst diese intensivere Zeit mit meinen Kindern, ich habe sie in ihrer Entwicklung begleitet, ihnen meine Werte vermittelt und habe sehr viel durch sie gelernt.
    Ich bin sehr froh und dankbar für diese Zeit und bin es bis heute, jetzt sind sie groß und erwachsen, gehen ihre eigenen Wege und ein Stück dieses Weges darf ich sie weiterhin begleiten.
    Wir machen viel gemeinsam und sind uns sehr nahe.
    Genießt die Zeit mit Ihnen, sie sind sooo schnell erwachsen 😊

  • Laura

    Eure Beiträge sind immer wieder interessant und bieten sicherlich auch das ein oder andere Diskussionsthema :)
    Ich finde es ganz toll wie ihr das macht, denn es scheint für eure Kinder und euch als Familie der richtige Weg zu sein.
    Ich finde es aber auch richtig, dass mein Sohn zum Beispiel in eine Krippe geht. Euer Beitrag gibt zumindest mir, ein klein wenig den Eindruck, das nur die 1:1 Betreuung wirklich richtig wäre und das sehe ich nicht so. Ich bin davon überzeugt, dass jeder das richtige entscheidet, wenn an oberster Stelle das Wohl des Kindes steht! Welcher Weg das am Ende ist, spielt dann eine untergeordnete Rolle. Was sicherlich nicht richtig ist, aus Bequemlichkeit die Kinder in eine Fremdbetreuung abzugeben aber abgesehen davon, sollte sich niemand rechtfertigen müssen. Ob 1:1 Betreuung oder (teilweise) Fremdbetreuung.
    Euren Weg als Zuschauer begleiten zu dürfen ist inspirierend und macht Spaß! Danke dafür.

  • Christina

    Ihr Lieben,

    wir leben mittlerweile mit 3 Kindern kindergartenfrei und das auch aus Überzeugung. Wir sind da allerdings eher so reingerutscht, es war nicht geplant. Ich bin der Meinung, dass viele Werte heute auch einfach neu durchdacht werden müssten. Was ist wichtiger? Ein großes Haus, 2 Autos und 3x Urlaub oder die Bedürfnisse in den ersten Jahren etwas zu reduzieren und dann den Kindern länger die Möglichkeit zu geben, länger in der Familie zu verbleiben. Was ich schade finde ist, dass es oft auch ohne die oben genannten Punkte den Familien nicht möglich ist, ihre Kinder selber zu betreuen, da das Gehalt einer Person dennoch nicht reicht. Es wäre so schön, wenn Eltern die Möglichkeit selbst zu entscheiden, was sie für Ihre Kinder möchten.
    Zusätzlich kommt natürlich das gesellschaftliche Bild, wovon ich mich mittlerweile völlig frei gemacht habe. Ich höre diese Aussagen überhaupt nicht mehr und wir sind so überzeugt von unserem Weg, dass ich nicht mehr diskutiere oder mich schlecht fühle. Ich weiß, dass das was ich tue unglaublich anstrengend, aber so ein Geschenk ist. Zeit ist immer ein Geschenk. Wem würde ich sie lieber schenken, als meinen liebsten Wesen auf diesem Planet?
    Nun beginnt ab dem Sommer ein neuer Abschnitt, ich muss mein erstes Baby mit 7 dann in die Schule freigeben und bin mir sicher, er ist stark und schlau und wird das rocken 🍀✨.
    Liebe Grüße
    Christina

  • Susi

    Ich möchte einmal ganz groß DANKE schreiben für diesen tollen Beitrag!
    Er spricht mir aus der Seele und meinen Herzen.

    Ich bin keine Mama, jedoch arbeite ich in Kitas. Es ist wirklich schwierig vor Ort für alle Beteiligten und bricht mir regelmäßig mein feinfühliges Herz. Ich hoffe, dass es einen größeren Wandel geben wird, so dass alle Kinder, egal wo sie betreut werden, wirklich gut aufwachsen können.

    Vielen Dank für eure Arbeit und euren Beitrag!

  • Tamara

    Danke für deinen tollen Beitrag! Ich feier euch so sehr für eure Entscheidung und finde es gut, wenn einige Leute dadurch ermutigt werden es auch so zu probieren, denn es kann für Kinder und Eltern wunderschön sein.
    Ich bin Mutter einer einjährigen Tochter in Fremdbetreuung. Deinen Text zu lesen hat mir daher auch einen kleinen Stich ins Herz versetzt und mir kurz das Gefühl gegeben eine schlechte Mutter zu sein, weil ich meiner Tochter die Eigenbetreuung nicht ermögliche.
    Irgendwie hätte ich mir etwas mehr Verständnis für die andere Seite gewünscht.
    Nicht jede Familie hat das Privilege, dass beide Elternteile einen Job haben, in dem eine Eigenbetreuung möglich ist.
    Sicherlich gibt es durchaus Familien, die es sich finanziell leisten könnten, aber nicht bereit sind zu verzichten. Viele Familien können es sich nicht leisten und sind froh das eine Jahr Elternzeit mit 65% halbwegs über die Runden zu kommen.
    Selbst wenn aus finazieller Sicht ein Elternteil zuhause bleiben könnte, würde die Erziehung und Betreuung bei einer Person liegen, was auch wieder zu einer Überlastung führen kann, die auch dem Kind nicht gut tut.
    Ich persönlich liebe meinen Beruf und bin froh wenigstens ein paar Stunden in der Woche meinen Beruf mit Leidenschaft ausüben zu können und in dem Moment mehr als Mama zu sein und bin dankbar, dass mir das durch eine fremdbetreuung ermöglicht wird und mich meine Tochter wenn ich nach hause komme freudestrahlend begrüßt.
    Ich arbeite aktuell nicht mehr als es “nötig” ist, eben weil ich auch die Schwiergkeiten einer frühen Fremdbetreuung sehe.
    Letztendlich muss jede Familie ihren eigenen goldenen Schnitt finden der für die Kinder und für die Eltern passt. Vielleicht ist es gar kein vs. wo einer als Gewinner raus geht..
    Deine Intension war natürlich euren Weg zu erklären, was dir wundervoll gelungen ist, ich konnte sowieso nie verstehen wieso euch jemand dafür kritisiert ihr mach das so toll und man sieht jeden Tag, dass es der richtige Weg für eure Kinder und euch ist!


Hinterlassen Sie einen Kommentar

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von Google.