FAMILIENURLAUB IN KAPSTADT

FAMILIENURLAUB IN KAPSTADT

Vier Wochen Kapstadt im Oktober - hier soll unsere 10 wöchige Afrika-Reise starten. Schon mehrfach haben wir gehört, wie vielseitig und familienfreundlich Kapstadt ist. Also wollten wir diese tolle Stadt mit genügend Zeit und all ihren Facetten kennenlernen.

Nach einem zehnstündigen Direktflug, der über Nacht ging und mit Kids sehr zu empfehlen ist, kommen wir also an, in unserem neuen Abenteuer. Mit offenen Herzen und der Bereitschaft, uns voll und ganz auf das neue Unbekannte einzulassen. Nach der kurzen Panik, unsere Reise könnte hier schon wieder enden, weil Nalus Reisepass nicht den Einreisebestimmungen entsprach, können wir nach einer halbtägigen Odyssee endlich einreisen. Da sind wir nun: in Kapstadt – neue Stadt, neues Land, ja sogar neuer Kontinent für uns.

Mit dem Mietwagen, den wir zusammen mit zwei Kindersitzen total unkompliziert über Europcar gemietet haben, geht es schließlich in unsere erste Unterkunft in Hout Bay. Bei der Wahl unserer Unterkünfte ist uns immer wichtig, dass wir ausreichend Platz haben, die Kinder draußen toben können und abseits des Trubels, zwischen all den Aktivitäten, die Seele baumeln lassen können.

Die Unterkunft ist ein traumhaftes Ferienhaus in bester Lage, welches wir euch sehr ans Herz legen können. Sie verspricht absoluten Wohlfühlfaktor, was nicht zuletzt an einer super hilfsbereiten und zuverlässigen Gastgeberin liegt. Wir haben uns top umsorgt gefühlt.

In Hout Bay und Umgebung gibt es unfassbar viel zu erleben. Täglich starten wir mit unserem Mietwagen in ein neues Abenteuer. Wir fühlen uns als Familie super wohl und bekommen überall das Gefühl vermittelt, dass Solly (4 Jahre und Nalu (fast 2 Jahre) absolut willkommen sind. Wir haben bisher kaum eine familienfreundlichere Stadt erlebt. Alles ist darauf ausgelegt, dass sich Kinder  gesehen fühlen und ausleben dürfen. Unzählige Restaurants verfügen über Spielplätze und Spielecken, wonach man in Deutschland oftmals vergeblich sucht.

Verliebt haben wir uns in all die Weingüter, die um Kapstadt herum liegen. Jedes für sich einzigartig, malerisch und liebevoll angerichtet. Hier treffen sich die Familien am Wochenende und verbringen eine schöne Zeit. Es gibt Märkte, tolles Essen, liebe Menschen und Musik. Für Kinder haben die Weingüter ebenfalls einiges zu bieten: Ob riesige Spielplätze, Ponyreiten, freilaufende Tiere oder eine Cross-Bahn – Langweile kommt hier nicht auf.

Während wir das Programm für Familien in Kapstadt absolut empfehlen können, haben wir bezüglich der tierischen Aktivitäten gemischte Erfahrungen gemacht. Die freilebenden Pinguine am Boulders Beach und die Alpakafarm „Alpaca Loom“, sind definitiv ein Besuch wert. Die Tierparks sind unserer Meinung nach kein Must See, da es den Tieren dort nicht sonderlich gut geht. Wer freie und wilde Tiere sehen möchte, sollte sich etwas außerhalb von Kapstadt umschauen und einen der Nationalparks in Südafrika besuchen.

Nach zwei Wochen wechseln wir in eine neue Unterkunft - Noordhoek. Die Unterkunft, bei einigen unserer Follower besser bekannt als das „Spinnenhaus“, hat eine traumhafte Lage mit Meeresblick. Während wir die Unterkunft nicht unbedingt weiterempfehlen würden, was an der unzuverlässigen Gastgeberin, der unglaublich steilen Auffahrt und den vielen Riesenspinnen liegt, können wir die Gegend jedoch absolut empfehlen. Wir haben uns verliebt in den Surfer-Dorf-Beach Vibe in Noordhoek. Man ist direkt am Strand, findet tolle Locations und Unternehmungsmöglichkeiten. Diese Gegend hat uns letztlich sogar besser gefallen als Hout Bay, da sie vor allem mit Kindern ein Traum ist und wir uns sehr sicher fühlten.

Im Oktober beginnt so langsam der Frühsommer in Kapstadt. Tagsüber sind es um die 20 Grad und nachts ist es noch ziemlich frisch. Obwohl es traumhaft schön am Meer ist, würden wir dort keinen klassischen Strandurlaub empfehlen, da das Wasser sehr kalt und der Wind recht stark ist. Zur Ebbe bilden sich allerdings kleine "Pfützen", die sich aufwärmen und toll für die Kinder zum plantschen eignen.

Bevor wir nach vier Wochen in unser nächstes großes Abenteuer „Tansania“ starten, steht noch die wohl einprägsamste Erfahrung während unserer Zeit in Kapstadt an: Der Besuch im Township. Über Anne, eine super hilfsbereite und tolle Frau, die Touren in Kapstadt organisiert, sind wir zu der Möglichkeit gekommen, einen Nachmittag lang die Einwohner eines Townships kennenzulernen und bei der Essensausgabe über den Verein Ubuntu Charity e.V. mitzuhelfen. Ein Township ist wie eine eigene Stadt aufgebaut. Die Einwohner versorgen sich komplett selbst. Ein Besuch eines solchen Townships kann definitiv den Horizont erweitern, es sollte jedoch die Motivation dahinter geklärt sein. Wir möchten hier definitiv von den klassischen „Township-Touren“ abraten. Wenn ihr ein Township sehen möchtet, dann bitte mit dem Hintergedanken, dort auch mithelfen oder einen sinnvollen Beitrag leisten zu wollen.

Unser Fazit nach vier Wochen Kapstadt?

Wie immer, gibt es auch hier zwei Seiten der Medaille. Kapstadt ist ein Traum für Familien. Es ist beachtlich, was hier auf Weingütern, in Restaurants und Cafés gezaubert wird. Auch die Preise (für Unterkünfte, Aktivitäten und Restaurants) sind um die Hälfte günstiger, als in Deutschland und damit super familienfreundlich. Außerdem ist Kapstadt sehr europäisch angehaucht. In den Supermärkten findet ihr alles, was ihr benötigt. Selbst Windeln und Feuchttücher könnt ihr vor Ort besorgen.

Dennoch hatten wir die gesamte Zeit das Gefühl, uns etwas von Bubble zu Bubble zu bewegen. Alle Häuser und Weingüter verfügen über ein großes Sicherheitssystem, was für uns anfangs sehr gewöhnungsbedürftig war. Doch wir können sagen, dass wir uns zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt haben. Wichtig ist einfach, dass man sich an grundlegende "Regeln" hält, die jedes Land mit sich bringt. Nachts sollte man beispielsweise nicht an Ampeln anhalten oder in ein Township fahren. Das Auto sollte stets von innen abgeschlossen sein und etwas Bargeld sollte im Falle eines Überfalls immer diskussionslos hergegeben werden. Das meiste passiert in Begleitung und am besten mit dem Auto. Man lebt also etwas mit angezogener Handbremse und ist stets auf der Hut. Dennoch haben wir in den vier Wochen keine komische oder beängstigende Situation erlebt. Zudem haben wir einige Familien kennengelernt, die dort seit Jahren glücklich leben und nie einer gefährlichen Situation ausgesetzt waren.

Wenn ihr also Lust auf das Abenteuer Kapstadt habt, seid offen für diese unfassbar vielseitige Stadt, die sich super mit Kindern bereisen lässt.

Folgende Tipps können wir euch für euren Kapstadt-Urlaub ans Herz legen:

-Mietet euch ein Mietwagen (mit Kindersitzen) über Europcar. Hier gibt es eine super unkomplizierte Abwicklung und ihr könnt die vielen Aktivitätsmöglichkeiten rund um Kapstadt ansteuern.

-Packt Taschenlampen in euer Gepäck, denn mehrmals täglich gibt es in Kapstadt Load Shedding. In dieser Zeit wird der gesamte Strom für mehrere Stunden abgestellt. Informationen zu Uhrzeiten findet ihr u.a. in der App „EskomSePush“.

-Bringt eine gewisse Abenteuerlust mit. Seid euch bewusst, dass ihr in Afrika seid. Es gibt Spinnen, Haie und andere Tiere, die ihr in Deutschland nicht findet. Aber hey, so wird man definitiv aus seiner Komfortzone geworfen.

-Haltet euch an die Sicherheitsregeln und geht mit offenen Augen durch die Stadt.

- Wenn ihr bettelnde Kinder auf der Straße seht, gebt ihnen kein Geld, da sie das Geld meist an Erwachsene abgeben müssen. Süßigkeiten wären die bessere Alternative, da freuen sie sich riesig.

-An den Ampeln gibt es viele Menschen, die euch unterschiedliche Dinge verkaufen wollen. Hier könnt ihr Obst und Blumen kaufen und die Menschen damit super unterstützen.

-Falls ihr Kleider oder Spielsachen im Überschuss habt, bringt sie in einem separaten Koffer mit und gebt sie über eine Organisation im Township ab, die Menschen dort sind unfassbar dankbar für jede Spende.

-Sucht ihr eine Ansprechpartnerin mit guten Tipps vor Ort? Anne wohnt seit über 10 Jahren mit ihrer Familie in Kapstadt und organisiert Touren quer durch Kapstadt. Dank Anne wussten wir zu jedem Zeitpunkt, wo welches Cafe geöffnet hat, wann unsere Waltour startet, wo wir Pony reiten können u.v.m. Eine große Hilfe, für die wir sehr dankbar sind.

Hier sind ihre Kontaktdaten:

E-Mail: info@wildsofafrika.com

Telefonnummer: +27 71 9582600

Homepage: https://wildsofafrika.com/de/sudafrika-reisen-individuell/

Zu guter Letzt, hier nochmal eine Liste mit all unseren Aktivitäten und Restauranttipps (mit Kindern):

-Boulders Beach: Hier könnt ihr unzählige freilebende Pinguine sehen. (Kleiner Tipp: Lasst den Eingang links liegen und lauft rechts den Weg entlang. Nach etwa 10 Minuten Fußmarsch müsst ihr einmal Eintritt bezahlen (hier wird oft nach den Pässen gefragt). Ein relativ "steiler" Weg führt an den Strand, wo ihr mit den Pinguinen baden oder Fotos machen könnt. Der offizielle Eingang ganz oben bietet diese Möglichkeiten nicht. Dort könnt ihr die Pinguine lediglich von einem Holzsteg aus beobachten.

-Oranjezicht City Farm: Ein stilvoller Markt mit Essen und Kleidung. Super schön gemacht, vor allem für Fotografen ein Traum. Mit Kleinkindern ein wenig zu voll und stressig.

-Blaauwklippen Market: Ein familienfreundlicher und authentischer Markt mit super leckerem Essen, tollen Ständen und vielen Spielplätzen. Perfekt für Familien. Nehmt euch eine große Decke mit zum Abhängen. Hier könnt ihr super den ganzen Tag verbringen. Und Geld: die Kinderkleidung dort ist traumhaft.

-Stellenbosch: Inmitten von Weinbergen mit Spielplatz und Crossbahn.

-Babylonstoren: Ein super schönes Weingut mit frei laufenden Tieren, tollen Pflanzen, leckeren Restaurants und sogar der Möglichkeit dort zu Übernachten.

-The Riding Centre : Ein Reiterhof mit Café und vielen Tieren, das Reiten kostet etwa 4€ und dauert 15-20 Minuten.

-Whale Watching Tour: Die Tour dauert etwa 2 Stunden. Es gibt Westen + Decken an Board und super liebe Menschen, ie sich um einen kümmern. Gebucht haben wir über marinedynamicsacademy. Hier waren Kinder bis 4 Jahren umsonst und Erwachsene haben 85€ gezahlt. Am Ende gab es noch eine warme Suppe.

-Drakenstein Lion Park: Rettungsstation für Wildtiere (v.a. Löwen). Hier leben Tiere, die verletzt gefunden oder aus schlechter Haltung gerettet wurden. Tipp: besucht den Park eher um 16 Uhr zur Fütterung, damit er sich lohnt.

-Tafelberg: Man kann den Berg hochwandern oder (mit Kleinkindern) die Gondel nehmen. Oben erwarten euch ein unglaublicher Ausblick, sowie Kletter- und Essensmöglichkeiten.

-Kirstenbosch National Botanical Garden: Hier könnt ihr die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt bestaunen. Gerne einen ganzen tag einplanen. Für den Garten selbst kann man sich Picknick Körbe vorbestellen. Yummy. 1

-Boschendal: Weingut, in dem man einen Picknickkorb vorher bestellen und Stühle ausleihen kann, um dort einen tollen Nachmittag zu verbringen. Es gibt außerdem Eis, eine Crossbahn und einen Spielplatz.

-Alpaca Loom: Tolle Alpakafarm, die von einer deutschen Familie geleitet wird. Man kann verschiedene Tiere füttern und Eis essen.

Restaurants:

-Our Local

-Dunes Beach Restaurant and Bar: Direkt am Strand mit Spielplatz

-The hussar grill Camps bay - etwas schicker. Tisch vorreservieren.

-Jarryds Frühstück

-Deushomestead

-Clay Café: Ein tolles Café für die ganze Familie, in dem ihr gleichzeitig Keramik bemalen könnt und einen großen Spielplatz habt.

Der Link zu unserer ersten Unterkunft: https://www.airbnb.de/rooms/21453314?source_impression_id=p3_1668074037_RNyDbdGXjdSY%2Fomi

 


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