Selbstliebe
Wenn du dich bedingungslos akzeptieren kannst, mit all deinen Gefühlen, Gedanken und Schwächen. Wenn du auf deine Wünsche und Bedürfnisse achtest, ihnen nachgehst und für dich einstehst. Wenn du dein Leben frei gestaltest und dich nicht von Meinungen anderer ausbremsen lässt...
– ja,..dann liebst du dich selbst!
Wie wundervoll klingt dieser Gedanken für dich? Mit dir im Reinen zu sein, Zufriedenheit und Freiheit zu spüren. Leider ist der Weg zur Selbstliebe für die meisten schwer und erfordert viel Zeit und Arbeit. Doch wieso ist Selbstliebe eigentlich so eine große Herausforderung?
„Die meisten Schatten in unserem Leben rühren daher, dass wir uns selbst in der Sonne stehen“ - Ralph Waldo Emerson
Und wie stehen wir uns selbst in der Sonne? Wir finden uns zu langweilig, zu undiszipliniert, zu unattraktiv, zu schüchtern. Statt unsere Energie in eine Selbstakzeptanz zu stecken, verwenden wir sie leider häufig dafür, wie wir unsere Schwächen ablegen und Fehler vermeiden können. Wie wir es anderen Recht machen können, um gemocht zu werden. Wie wir uns weiter optimieren können, um endlich zufrieden mit uns zu sein.
Und das alles nur, um endlich glücklich zu sein!
Durch Zeitschriften, TV-Shows und Instagram bekommen wir täglich das „perfekte“ Leben dargestellt. Die perfekte Figur, die perfekte Beziehung, das perfekte Auto, der perfekte Urlaubsort. Das alles sehen wir dann als Voraussetzung dafür, glücklich zu sein. Dass hierbei unserer Selbstzweifel und der Wunsch, anders zu sein wachsen und es uns noch schwerer fällt, an unser eigenes Können und an unsere Stärken zu glauben, ist mehr als verständlich.
Die Folge: Wir gehen Trends nach, passen uns an, wollen dazugehören. Denn unsere Gehirne sind darauf programmiert, einen Ausschluss aus der Gemeinschaft zu vermeiden. Wir streben danach, einer Norm zu entsprechen und akzeptiert zu werden. Der Ursprung hierfür liegt bereits in der Kindheit. Denn bereits auf Kindern liegt ein enormer Druck, sich in die Gesellschaft einzufügen. Sie müssen in einem vorgeschrieben Alter krabbeln, laufen und sprechen können. In der Schule müssen sie funktionieren und gute Noten schreiben. Aus der Reihe tanzen und nicht ins System passen? Bitte nicht. Was sollen denn die Anderen denken?
Leider ist unser Fokus auf das Außen, der sich unser Leben lang fortzieht, eine Sackgasse.
„Es ist schwer, das Glück in uns zu finden und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden“ - Nicolas Chamfort
Wir glauben perfekt sein zu müssen und sind davon überzeugt, dass wenn wir diese eine Schwäche nicht hätten; sein es die kleinen Brüste, die Schüchternheit oder die Unsportlichkeit, dann könnten wir endlich glücklich sein. Leider ist das ein Irrglaube.
Denn der erste Schritt zur Selbstliebe ist nicht, uns zu perfektionieren, sondern uns so anzunehmen, wie wir sind. Denn erst dann akzeptieren wir, jeder einzelne von uns, seine Individualität.
„Du musst dich nicht wie eine Superheldin fühlen, um von dir genug zu halten“ (Ekram Bsiri)
Sich für gut genug halten. Das ist der Schlüssel zur Selbstliebe. Wenn du dich selbst liebst, kannst du ein Leben mit weniger Stress und mehr Positivität und Leichtigkeit führen.
Die gute Nachricht ist: Selbstliebe kann man lernen! Beziehungsweise neu lernen. Denn ursprünglich kommen wir alle mit einer natürlichen Selbstliebe auf die Welt. Babys zeigen auf ganz natürliche Weise ihre Bedürfnisse und stellen sich selbst an erste Stelle. Sie signalisieren wen oder was sie mögen, wann sie Hunger haben oder müde sind. Dieser Fakt zeigt, dass wir durch die Außenwelt im Laufe der Zeit unsere Selbstliebe „verlernen“.
Hier ein paar Tipps und Ideen, die mir immer wieder dabei helfen, mich selbst zu lieben.
- Beginne den Tag mit positiven Gedanken. Überlege dir drei Dinge, auf die du dich am Tag freust. Wenn dir nichts einfällt, plane sie ein!
- Mache dir regelmäßig bewusst, für welche Dinge in deinem Leben du dankbar bist.
- Lobe dich und sei stolz auf dich, bei kleinen und bei großen Erfolgen. Nimm dir Zeit, um einfach mal zu notieren, was du schon erreicht hast in deinem Leben.
- Sei geduldig mit dir, wenn etwas Neues auf dich zukommt. Erwarte nicht von dir, dass alles sofort klappt. Erlaube dir Fehler zu machen und sei dankbar für die Erfahrung.
- Nehme dir regelmäßig Zeit für dich und sorge gut für deinen Körper und deine Seele. Hier ist alles erlaubt, was dir einfällt und womit du dich belohnen kannst. Mir hilft zum Beispiel Yoga, ein warmes Bad, ein gesundes Essen oder ein Gespräch mit meinen Liebsten.
- Bleibe bei dir und achte auf deine Bedürfnisse. Du kannst es sowieso nicht jedem recht machen. Also mach es wenigstens dir recht. Denn mit dir musst du ein Leben lang sein.
- Meditiere, um einen guten Zugang zu deiner inneren Gefühlswelt und deinen Bedürfnissen zu bekommen.
- Höre Podcasts zum Thema Achtsamkeit und Selbstliebe. Hier kann ich euch den Podcast „Sei anders. Sei du.“ sehr ans Herz legen.
- Behandle dich so, wie du deinen besten Freund / deine beste Freundin behandeln würdest.
Sich selbst zu lieben, ist ein lebenslanger Prozess. Es wird immer wieder Phasen im Leben geben, in denen es uns schwerer fallen wird, liebevoll und achtsam mit uns selbst zu sein. Aber das ist normal und vollkommen okay. Das Wichtige ist, dran zu bleiben und die Zeit in sich selbst zu investieren, denn glaubt mir, es lohnt sich!
Zum Abschluss noch ein paar Worte an alle (werdenden) Eltern da draußen: Es liegt in unserer Hand, ob unsere Kinder fähig dazu sind, sich später einmal selbst zu lieben. Wie können wir dafür sorgen, dass unsere Kinder zu selbstbewussten, authentischen und glücklichen junge Menschen und Erwachsene werden?
- Lasst eure Kinder sich selbst ausprobieren, lasst sie sich als selbstwirksame Wesen wahrnehmen und ihre Erfahrungen machen.
- Gebt ihnen das Gefühl, dass sie genau richtig sind wie sie sind. Auch wenn sie mal aus der Reihe tanzen. Knüpft eure Liebe nicht an eure Bedingungen und bestimmten Erfolgen.
- Fokussiert euch auf eure Familie und versucht euch weniger an der Meinung anderer zu orientieren. Es ist euer Leben und nur ihr wisst was das Beste für eure Kinder ist und nur ihr müsst euch damit wohlfühlen.
- Ermutigt sie, ihren eigenen Weg zu gehen und auf ihr Herz zu hören. Unterstützt sie darin.
- Respektiert ihre Grenzen und Bedürfnisse, zeigt ihnen dass diese wichtig sind und jedes Gefühl erlaubt ist.
- Und ganz wichtig: Seid Vorbilder für eure Kinder. Lebt ihnen vor, dass auch ihr euch um eure Bedürfnisse kümmert, dass ihr euch Zeit für euch nehmt und dass auch ihr euren eigenen Weg geht.
„Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“, aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.“ – Charlie Chaplin
Vielen Dank für Ihre schönen Gedankenanstöße zur Selbstliebe. Für uns war es ein harter Weg, bis wir es schafften, uns selbst zu lieben. Und manchmal ist es heute noch in manchen Situationen eine Herausforderung.
Aber die Eigenliebe ist unabdingbar um zu überleben. Das haben wir immer wieder erfahren. Es war für uns nicht leicht – für jeden Einzelnen von uns – es zu schaffen, uns selbst zu mögen. Besonders in unseren jüngeren Jahren und am Anfang unserer Beziehung.
Sich selbst zu mögen geht ja vielleicht noch. Aber sich selbst zu lieben ist nochmal eine Steigerung. Die Selbstliebe zu erringen gleicht einem Sieg bei einem Marathonlauf.
Wer jetzt denkt, Selbstliebe hätte etwas mit Egoismus oder Narzissmus zu tun, der liegt falsch. Für uns ging es darum, uns selbst mit allen Mängeln und Nachteilen zu aktzeptieren. Das ist heute besonders schwer, wenn dir von den Medien vorgegaukelt wird, wie du aussehen musst oder was du besitzen musst, um ein toller Typ zu sein.
Dabei geht es gar nicht darum. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, mit sich selbst gut auszukommen. Uns gelang das immer besser, als wir im Laufe der Zeit lernten, mit uns selbst nicht zu streng zu sein. Je älter man wird, umso mehr lernt man sich kennen. Man weiß im Laufe der Zeit, was einem gut tut und was man lieber lassen sollte.
Natürlich schlägt man immer wieder gern einmal über die Strenge, trinkt ein Gläschen zu viel oder ist durch zuviel Arbeit viel zu gestresst. Aber im Großen und Ganzen haben wir heute gelernt, auf uns selbst zu schauen und rechtzeitig stop zu sagen, wenn wir einerseits über die Strenge schlagen oder andererseits zu streng zu uns selbst sind.
Es geht doch im Leben darum, sich selbst so gut kennenzulernen und sich mit sich selbst auch ein Stück zu versöhnen und sich so anzunehmen, wie man eben ist. Das bedeutet nicht, dass man noch Verbesserungsversuche machen kann. Aber sich daran aufarbeiten sollte man nicht.
Wundervolle Worte. Sowieso ob Blog, Podcast, Instagram-Beiträge oder Story’s es belebt und macht Freude. Es gibt positive Inputs und macht Spass. Macht weiter so – ihr seid eine wundervolle Familie! Wie wäre es mit einem Buch zu diesen Themen? Ich würde schon heute vorbestellen! Liebste Grüsse aus der Schweiz
Hey ihr Lieben,
ich finde eure Idee super gut. Ich werde auf jeden Fall versuchen, jeden Tag dabeivzu sein. Ich bin gespannt, was/wieviel ich am Ende davon mitnehme und auch umsetzte. Aber ich bin sicher, dass sich dadurch etwas ändern wird, auch wenn es etwas kleines wäre 🙂 VG, Susan
Hallo ihr lieben! Ich mache gerade eine Therapie wegen Burnot/ Depression! Da ist das ein sehr großes Thema! Finde ich toll das ihr es auch als Thema macht! Ich habe mich vorher damit nie beschäftigt und und auch nie auf mich selbst gehört bis mein Körper nicht mehr wollte! Ich war schon immer Perfektionistin und habe mich damit Privat und Beruflich mega unter Druck gesetzt! Ich konnte nie Nein sagen hab 7 Tage die Woche gearbeitet! Seitdem achte ich viel mehr auf mich. Ich kann mich wieder spüren und genieße jeden Augenblick! Ich erfreu mich wieder über die kleine Dinge im Leben! Jeder kann es schaffen! Herzliche Grüße
Durch euch habe ich schon so viel dazugelernt! Einfach nur danke 🤍
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