Julie & Moritz

Vor über vier Jahren haben wir die Entscheidung getroffen, unserem alten Leben den Rücken zu zukehren. Weg von unseren 9-to-5 Jobs, weg von dem gesellschaftlich vorbestimmten Weg. Mit all unserem Ersparten kauften wir uns einen zwanzig Jahre alten Camper, bauten ihn um und fuhren los. Unsere Abenteuerlust und unser Fernweh waren größer als alle Zweifelrufe von außen. Wir wussten zwar nicht was uns erwarten würde, aber eins wussten wir sicher: Wir wollten mehr von unserem Leben und unserer Zeit auf dieser Welt. Wir wollten unser Leben entschleunigen, uns spüren, mehr im Moment Leben, achtsamer mit uns sein und unseren Kindern eine freie und unbeschwerte Kindheit ermöglichen.Wir freuen uns darauf, unsere Marmeladenglas-Momente mit euch zu teilen und euch Mut und Inspiration für euren ganz eigenen Lebensweg zu schenken.
Julie

Fand Frauen immer toll, die mit Latte Macchiato to go, einem feinen Trench Coat und den neusten Boots über den Zebrastreifen hasteten und dabei noch eine wahnsinns Figur abgaben. Den Blick leicht zur Seite geneigt, die Haare offen, am wehen. Die sind bestimmt reich oder wichtig oder beides dachte ich als junger Teenie. Ganz egal, ich wollte es ihnen gleich tun. Mein Taschengeld floss in die angesagteste Kleidung und mein Kleiderschrank platzte aus allen Nähten, sodass ich heute noch Flohmärkte für 600 Personen ausrichten kann. „Du bist gar nicht so wie du aussiehst“ bekam ich immer zu hören. „Achso, wie bin ich denn?“ …“Naja du siehst aus wie eine feine Dame und benimmst dich wie ein cooler Typ!“… das stimmte. Außer der Tatsache, dass ich vielleicht äußerlich aussah wie eine Frau, die extrem viel Wert auf ihr Äußeres legte, schreite mein Herz nach etwas anderem. Freiheit. Natur. Tieren und Kindern. Nach Liebe, Leidenschaft, Sommersprossen, dreckigen Füßen, langen Gesprächen und engen Freundschaften. Ich legte meinen Trench Coat ab, zog meinen feinen Boots aus und begab mich auf eine Reise. Auf meine Reise. In der ich mutig genug war dem Ruf meines tiefsten Herzens zu folgen, mir zu folgen und zu verstehen, dass ich nur glücklich werden kann, wenn ich zu mir finde. Und da stehe ich. Meist mit dreckigen Füßen, am liebsten nackig, mit wuscheligem Dutt und Hühnerfutter in der Hand und ich atme ein und aus, die Sonne kitzelt mein Gesicht, der Wind umarmt mich und ich fühle mich angekommen - bei mir.

Moritz

"Was wäre, wenn ich genau das tun würde wofür mein Herz schlägt? Kündigen, die Wohnung aufgeben und Deutschland auf unbestimmte Zeit lebwohl sagen!" Eine Frage mit der ich mich die letzten 10 Jahre regelmäßig auseinandersetzte. Ich wollte schon immer raus aus dieser gesellschaftlichen Norm, mein eigenes Ding machen, die Freiheit spüren, über Grenzen gehen und irgendwann irgendwo bei mir ankommen. Mein Herz schlägt für die Ferne, meine Familie und ja auch irgendwie all das was anders ist. Über meine Tattoos drücke ich mich aus, mit elektronischer Musik kann ich abschalten und gutes Essen lässt mein Herz schneller schlagen. Gemeinsame Abende mit Freunden und Familie oder ein einfacher Angeltrip erden mich und machen mir immer wieder klar, wie dankbar ich für all das hier bin, denn "die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt." - Albert Einstein